Schon mal eine Camera Obscura von innen gesehen?!

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Irgendwann in der Schule fing das Thema Foto an und seit dem bin ich diesem Thema nicht ganz abgeneigt.
Vor kurzem war ich in Mülheim im Camera Obscura Museum in dem die Anfänge des Films gezeigt wurden. Film und Kamera und das alles hat ja irgendwo was miteinander zu tun, also musste ich hin.

Ich gehe mal davon aus, dass er ein oder andere nicht weiß, was eine Camera Obscura ist und wie sie funktioniert. Hier eine kurze Zusammenfassung: Die Camera Obscura ist der Vorreiter der heutigen Kameras. Sie bestehen aus einem dunklen Raum oder Kasten o.ä. und haben an einer Seite ein Loch mit einer Linse. Fehlt diese Linse spricht man von einer Lochkamera. Gegenüber des Lochs, mit oder ohne Liste befindet sich die "Mattscheibe", bzw der Träger, auf dem das Bild abgebildet wird. Sie funktioniert  wie das Auge. Gott, ich weiß gar nicht, wie weit ich ausholen soll. Wie ein Auge funktioniert solltet ihr alle wissen.

via wiki - gemeinfrei
Wir haben für einige Projekte schon mal einen DSLR und eine analoge Mittelformatkamera in eine Lochkamera verwandelt, indem wir uns Objektive mit Loch gebastelt hatten. Und es funktioniert in der Tat. Die Bilder, die damit entstanden sind, müssten irgendwo in den Untiefen meines Chaos verschwunden sein.























































Der alte Wasserturm wurde vor 20 Jahren mein ich in dieses Museum verwandelt. Auf 3 Etagen stehen diverse alte Kameras, Bilder und Spielereien, die man selbst austesten kann. Die erste Etage stand unter dem Motto "Licht und Schatten". Dort wurde die Vorgeschichte des Bildes gezeigt.
Die zweite Etage zeigte die frühen Techniken, wie "die Bilder laufen lernten" zB als Daumenkino.
Bis wir mal einen Zusammenhang zwischen den Schablonen oben und dem Schattenbild unten hergestellt habe, dauerte es ein Weilchen länger. 




















In der dritten Etage standen viele alte Kamera und ähnliche Dinge, durch die man mehr oder weniger hindurch sehen konnte. Das war auch meine persönliche Lieblingsetage. Ein Herz für alte Kameras und so. Wir erinnern uns?!

Dort konnte man dann auch in die Kuppel des Wasserturms steigen aus der eine riesige Camera Obscura gemacht wurde. In der Decke war ein Loch, durch dies mittels eines Spiegels, die Umgebung des Museums auf einen Tisch projiziert wurde. Da es ziemlich bescheidenes Wetter was, konnte man nicht sehr viel sehen, aber der Mitarbeiter brachte uns später noch Gutscheine, damit wir die Kamera noch mal bei Helligkeit in Action sehen konnten.

Der gute Mann erzählte uns außerdem eine Menge, was wir schon wussten, dass eine Camera Obscura mit dem menschlichen Auge zu vergleichen ist, Stäbchen und Zäpfchen im Auge und und und... Was ich allerdings nicht wusste und was ich ziemlich faszinierend finde: Die ersten paar Tage nach der Geburt, sieht man alles auf dem Kopf und Spiegelverkehrt. Also "normal". Nach diesen paar Tagen hat sich das Hirn dann daran gewöhnt und dreht die Bilder "richtig" herum, so wie wir sie dann "sehen". Wenn man sich allerdings 6 Wochen lang einige Stunden am Tag auf den Kopf stellt sieht man im Kopfstand irgendwann alles "richtig" herum und sobald man wieder auf den Füßen steht alles "falsch" herum.

Sollte das irgendwer von euch mal ausprobieren, bitte ich um eine Rückmeldung.

Wer interesse hat, kann entweder hier oder hier gucken, ob er auch eine begehbare Camera Obscura in der Nähe hat.

Gruß und Kuss und