Gorillakopf für den Kaminsims gefällig?

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SternTV ist kein Segen für mich. Jedesmal wenn ich es mir ansehe, finde ich etwas, was mich unglaublich sauer macht. Auch heute schon wieder. Ich bin weißgott kein Tierliebhaber, aber ich respektiere sie und könnte einem Tier niemals etwas antun (es sei denn, es hat mehr als 4 Beine und will mich angreifen).
Bei SternTV gab es grade einen Bericht über ein "Gorillawaisenhaus" für verwaiste Gorillakinder, welche durch skrupellose Jäger ihre Eltern verloren haben. Für das Fleisch bekommen die Wilderer einiges an Geld, vorwiegend von reichen Schnöseln, die nicht wissen, wo sie mit ihrem Geld hin sollen. Die Babys werden im Regenwald zurück gelassen und können sich glücklich schätzen, wenn sie jemand findet, der sie dann zu diesem Waisenhaus bringt. Es steht in Afrika, genauer gesagt in Kamerun und wird von der deutschen Organisation Pro Wildlife unterstützt. 

Dies erinnerte mich an einen Film, welchen ich vor vielen Jahren mal in der Schule gesehen habe. "Gorillas im Nebel". In diesem Film wird gezeigt, wie die Verhaltenforscherin Dian Fossey, die Berggorillas schützt, bzw. schützen will. Zu der Zeit wurden die Gorillas regelrecht ausgerottet. Man hatte für alles Verwendung. Das Fleisch, die Babys, die Hände und Füße und vor allem die Köpfe als Andenken für den Kaminsims. Um an die Babys zu kommen, mussten notgedrungn auch die Eltern getötet werden, denn diese haben ihre Kinder bis zum gehtnichtmehr verteidigt. Denn in den 70ern wollten alle Zoos in Europa die Gorillababys haben.
In dem Film werden nicht nur die Machenschaften der Wilderer gezeigt, auch bekommt man einen Eindruck in das Leben einer gebrochenen Frau. Dian Fossey erlebte mit, wie sich ihre Eltern scheiden ließen, wie ihre Mutter heiratete und es kein Platz mehr für sie im Leben ihrer Mutter gab. Sie wollte Tierärztin werden, schaffte aber die Auflagen für ein Medizinstudium nicht. Stattdessen wurde sie Ergotherapeutin und arbeitete mit behinderten Kindern.



via earthambassadors.org
Nach einer Reise nach Afrika und ihrer ersten Begegnug mit einem Berggorilla, ließ sie ihr Leben in Amerika hinter sich und machte sich zur Aufgabe diese Tiere zu schützen. Sie erforschte das Verhalten der Tiere und trat dabei richtig mit ihnen in Kontakt. Die Tiere akzepierten sie als ein Mitglied in ihrer Gruppe. Nachdem ihr "Lieblingsgorilla" den Wilderern zum Opfer gefallen ist und er ohne Kopf und Händen von ihren "Angestellten" ins Lager zurück getragen wurde, ging es für sie nur noch bergab. Alkohol ist nur ein Teil des Puzzles.

via opednews.com
Gestorben ist sie nicht freiwillig. Ende 1985 wurde sie getötet aufgefunden. Ihre engsten Mitarbeiter, Freunde und Verwandte sind der Meinung, dass es nicht die Wilderer waren, die sie ermordet haben, sondern es von der Regierung und Tourismusbranche kam, denn die Gorillas waren eine große Einnahmequelle, auch wenn ein Kopf nur 20 Dollar gekotet hatte.
Beerdigt wurde sie auf ihrem Gorillafriedhof, bei Digit, ihrem Lieblingsgorilla.

Nicht nur den Film, allgemein finde ich es echt abartig, was auch jetzt noch mit den Gorillas passiert. Wer bitte möchte Gorillafleisch essen? Warum machen die Menschen, dass was sie eigentlich schützen müssten immernoch weiter kaputt. Neben den Gorillas werden auch deren Lebensräume immer weiter gerodet und auch dabei sterben viele Tiere. Alles ist so unglaublich unsinnig. Nach den Delfinen von vor ein paar Wochen ist dies wieder ein Klops, der mich echt an der Intelligenz mancher Menschen zweifeln lässt. Diese sind wahrscheinlich mehr Affe, als die Affen selbst.

Gruß und Kuss und ☮