Ein Prüfungsmorgen....
by Isabella Blume
Der Wecker klingelt. "Ok, erstmal ein- und ausatmen, du hast noch ewig Zeit." Es ist mal wieder ein Prüfungstag. Nach 3 Stunden Schlaf ist man dann auch mehr Tod als Lebendig, aber was willste machen, wenn jede Stunde Schlaf ein furchtbar schlechtes Gewissen verursacht?
Aber erstmal Frühstück. So lange noch was rein geht. Banane, Müsli, Joghurt, wie immer. Dabei noch mal die Unterlagen durch gehen. Vielleicht bleibt ja doch noch was hängen.
"Scheiße, wo kommt das Thema denn plötzlich her? Das haste ja noch nie gehört!" Das restliche Frühstück wird dann auch ehr runter gewürgt, denn irgendwie fühlt es sich immer mehr so an, als wenn das letzte Bier -das du nicht getrunken hast- schlecht gewesen ist. Nein, eigentlich ist es viel schlimmer. Ok, wir brauchen Ablenkung. Fertig machen. Der Blick in den Spiegel vernichtet dann auch das letzte bisschen Selbstbewusstsein.
"Das sind keine Stresspickel, ich bin das Sams."
— Isabella Blume (@isabella_blume) Juli 19, 2012
Wird schon. Viel hilft viel ist die Devise und um von den Flecken abzulenken gibts erstmal einen fetten Rougebalken. Aber besser wirds trotzdem nicht. Statt das was im Kopf ist, noch mal vor sich hin zu murmeln, hat mein Kopf andere Pläne:
Ich sterbe vor Nervosität und mein Kopf fängt an zu singen: "Mit Zott ins Weekendfeeling..."
— Isabella Blume (@isabella_blume) Juli 19, 2012
Mal ernsthaft, ich habe oft das Gefühl, dass das da oben ein Eigenleben führt. Und dieser verfluchte Ohrwurm wurde immer wieder unterbrochen von einer Zeile aus diesem Video von den Ärzten:
"Ein Loch ist in der Lampe, Karl Otto, Karl Otto... lalalala!"
Vier Stunden später, der Magen knurrt schon wieder. Aber essen geht einfach nicht. Gut, versuchen wir es mit Doping. Eine Eisentablette um die Sauerstoffzufuhr zum Hirn zu gewährleisten. Eine Multivitamintablette, weil feste Nahrung schon lange keine Option mehr ist und für alle anderen eventuellen Aussetzer gibt es eine Tasse grünen Tee.
Auf dem Weg zum Bus hab ich dann panisch zum hundertsten male meine Plörren gecheckt:
Packte heute morgen statt des Taschenrechners, den TAN-Generator ein. Zum Glück noch früh genug bemerkt.
— Isabella Blume (@isabella_blume) Juli 19, 2012
Von den 5 Stunden, die ich Zeit hatte, habe ich mich 4 Stunden verrückt gemacht eine halbe Stunde die Haare schön und die letzte halbe Stunde meine Unterlagen wie bescheuert durchgeblättert. "Aber hey, wenigstens versagst du mit schönen Haaren."
Im Endeffekt war es nicht so schlimm. Wie fast immer.
Wer kann sich denn auch so wunderbar in seine Prüfungsangst reinsteigern?
Gruß und Kuss und ☮