Dresscode

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Mottopartys, Hochzeiten, Beerdigungen, Galas..., jede Veranstaltung hat irgendwo ihren eigenen Dresscode. Auf manchen Einladungen wird drauf hingewiesen, dass man sich als Superheld verkleiden soll, auf anderen Feierlichkeiten wie zum Beispiel einer Hochzeit, weiß man ganz genau, dass die Auffälligste an diesem Tag die Braut ist.
Allerdings haben nicht nur besondere Anlässe einen Dresscode, auch geografische Punkte werden mit unterschiedlichen Kleidungsstücken beehrt. Gemeint sind damit allerdings nicht die zahlreichen Gotteshäuser; es geht noch ein bisschen Größer. Gemeint sind Stadt und Land. 'Dresscode für die Stadt?', wird sich jetzt wohl der ein oder andere denken. Erfasst. Gibts nicht? Gibts wohl! Es gibt Kleidungsstücke aus meinem Stadtkleiderschrank, die passen einfach nicht aufs Land. Seit gut zwei Jahren wird sich jetzt schon das Kleiderverhalten der Eingeborenen Lemgos angesehen und mit Schrecken muss ich feststellen, es ist immer das gleiche. Jeans, Pulli, Chucks. Mädchen, wie auch die Herren der Schöpfung haben den gleichen Stylist, so scheint es. Traut man sich dann allerdings einmal im bunten Kleidchen in die Vorlesung, kann man sicher sein, dass 60 Augenpaare den Weg von der Tür zum Platz verfolgen. Steht man nicht gerne im Mittelpunkt hat man nun ein Problem.

Sieht man sich nun die Kommilitoninnen an, die mit ihren spitzen Stiefeln, dem 3cm Pfennigabsatz und den Schlaghosen, die leider nur bis zu den Knöcheln reichen, versuchen eine gute Figur zu machen, kommt die Frage auf, warum sie nicht mit Blicken durchlöchert werden. Und auch den Pferdeschwanz mit dem Haareif wurde seit der Grundschule nicht mehr gesehen. Es ist wie eine andere Welt, eine Welt, in der der Bus nur bis 19 Uhr fährt und sich die Laternen um 23 Uhr zur Ruhe setzen.

Eine Kommilitonin erzählte von einem Stadtmädchen, welches den Ruf der Barbie weg hatte, wegen Nagellack, einer Handtasche und gemachten Haaren.
Woran liegt das?
Liegt es daran, dass Städter unbewusst so herum laufen, weil sie alle Läden vor der Nase haben und ihnen nichts anderes übrig bleibt? Oder gibt es tatsächlich einen Unterschied? Ist das Landleben einfach nicht für Pumps und Nagellack gemacht? Im Zeitalter von Fernsehen und Internet dürfte es nicht so schwer sein, auch auf dem Land mitzubekommen, was die Kleiderwelt außer Jeans und Chucks so zu bieten hab. Dank modernster Technik und Onlinehops ist es sogar möglich, sich diese Auswahl auf den abgelegensten Bauernhof kommen zu lassen.

Kamt ihr euch auch schonmal so richtig Overdressed vor?

Gruß und Kuss und